Brennendes Containerschiff mit radioaktivem und stark giftigem Uranhexafluorid im Hamburger Hafen am 1. Mai 2013
Am 1. Mai 2013 ist in Hamburg ein Containerschiff mit radioaktivem und hochgiftigem Uranhexafluorid in Brand geraten. Hätten die die Löscharbeiten nicht so reibungslos funktioniert hätten, tausende Menschen in der Hamburger Innenstadt, auf dem evangelischem Kirchentag und im Hafengebiet schwer verletzt werden können oder wohl-möglich sterben können.
Inhaltsverzeichnis:
Uranhexafluorid ist meines Wissens ein Zwischenschritt bei der Verarbeitung von Uranerz oder verbrauchten Brennstäben zu neuen Brennelementen für AKWs oder evtl. sogar auch für die Herstellung von Kernwaffen.
Weiteres zu Uranhexafluorid bei Wikipedia: Uranhexafluorid
Also kurz und knapp zu Uranhexafluorid: Wenn wir keine Atomkraft mehr bei<br>
und haben brauchen wir auch kein Uranhexafluorid mehr! Dieser Stoff und vergleichbare Stoffe aus der Atom-Industrie sollten in Deutschland nicht mehr gehandelt, gelagert oder transportiert werden dürfen! Es gibt, insbesondere bzgl. Terroristen immer wieder Angst vor schmutzigen Bomben. Also Bomben die nicht nuklear explodieren aber einfach viel Radioaktives Zeug in der Gegend verteilen. Ich denke die größte Gefahr bzgl. schmutziger Bomben geht von Transport und Verarbeitung mit Stoffen wie Uranhexafluorid aus!
Bremen hat bereits den Schritt gemacht und entsprechende Transporte über Bremer Häfen verboten:
http://www.radiobremen.de/politik/nachrichten/wirtschafthafenbetriebsgesetz100.html
Im Folgenden nun alles was ich zu dem Vorfall an Informationen gesammelt habe.
Ein paar Informationsschnipsel zu dem Vorfall, die ich besonders brisant finde, vorweg:
– | Prof. Dr. Dieter Rehder sagt im Anmerkung: Der Beitrag ist nicht nicht mehr abrufbar. Ich hab hier aber noch eine Privatkopie. Innerhalb der rechtlichen Schranken ;-) mache ich davon auch gerne weitere Kopien: Kontakt |
– | In selben Das Kohlendioxid wäre nach meinem Verständnis insbesondere nötig gewesen, da das Uranhexafluorid heftig mit Wasser reagiert und daher besser mit CO2 hätte gelöscht werden müssen. Anmerkung: Der Beitrag ist nicht nicht mehr abrufbar. Ich hab hier aber noch eine Privatkopie. Innerhalb der rechtlichen Schranken ;-) mache ich davon auch gerne weitere Kopien: Kontakt |
– | Der Sprecher der Hamburger Feuerwehr sagt im Interview bei der Tagesschau (etwa ab Minute 1:13), dass die Feuerwehr sehr schnell wusste, dass Gefahrgut an Bord war. Er sagt aber auch, dass die Feuerwehr dies so schnell wusste, weil der Kapitän es der Feuerwehr gesagt hat. Sollte man da aber mal nicht so einen kompetenten Kapitän an Bord haben (ich denke da an die letzten Unfälle von Kreuzfahrtschiffen) denke ich, dass die Feuerwehr diese Information evtl. zu spät erhalten hätte. |
– | Der Sprecher der Hamburger Feuerwehr sagte ebenfalls, dass die Feuerwehrleute das Feuer unter Lebensgefahr gelöscht haben. Ich würde mal davon ausgehen, dass bei einem Brand wo keine Menschenleben in Gefahr sind die Feuerwehrleute ihr eigenes Leben eher selten allein wegen des Sachschadens auf’s Spiel setzen müssen. Und das zeigt für mich nochmal wie viel Gefahr hier für die Bevölkerung ausging, so dass die Feuerwehrleute das Feuer unbedingt unter Lebensgefahr für sich selber löschen mussten. |
– | Laut Tagesschau-Video (ab Minute 1:14) dauerten die Löscharbeiten mehr als 15 Stunden, mehr als 300 Feuerwehrleute waren im Einsatz und es gab trotzdem keine Warnungen von den Behörden an die Bevölkerung. |
– | Im NDR-Video (ab Minute 1:36) wird gezeigt, dass neben dem Uranhexafluorid noch 180 Tonnen explosives Ethanol auf dem selben Containerschiff transportiert wurden. Noch ein weiterer Punkt, dass einfach aus Glück die Flammen nicht näher am Ethanol waren und es so nicht auch noch zu Explosionen kam. |
Linksammlung
http://www.gruene-fraktion-hamburg.de/wirtschaft-hafen/16-05-2013/atomfracht-bord-beinahekatastrophe-am-1-mai
Artikel der Hamburger Grünen Bürgerschafts-Fraktion mit Links auf die Anfragen der Hamburger Grünen an den Hamburger Senat und Frachtliste des Containerschiffes (Primärquellen!) Ich hab die Primärquellen auch nochmal hier in Kopie auf meinem eigenen Server.
Schriftliche Kleine Anfrage des Hamburger Grünen und Antwort des Senats (Drucksache 20/7891): 20-07891.pdf
Anlage 1 zur Kleinen Anfrage mit Auszug der Frachtliste: 20-7891_anlage1.pdf
Anlage 2 zur Kleinen Anfrage mit weiterem Auszug der Frachtliste: 20-7891_anlage2.pdf
Update 27.05.2013: http://www.gruene-fraktion-hamburg.de/hafen/27-05-2013/neue-details-schlamperei-bei-umgang-mit-atomfracht
Update 29.05.2013: http://www.gruene-fraktion-hamburg.de/hafen/29-05-2013/mehr-transparenz-schaerfere-kontrollen
Update 13.06.2013: http://www.gruene-fraktion-hamburg.de/wirtschaft-hafen/13-06-2013/lessons-learned-oder-doch-nichts-verstanden
Update 13.06.2013: Schriftliche kleine Anfrage vom 16.05.2013, Betr.: Brand auf der „Atlantic Cartier“ (II)
http://www.ndr.de/regional/hamburg/schiffsbrand107.html
Videobeitrag auf NDR.de: Bringt eine gute erste Zusammenfassung dessen,<br>
was passiert ist.
http://www.ndr.de/903/audio160037.html
Audiobeitrag auf NDR.de: Enthält unter anderem sehr aufschlussreiche Aussagen eines Chemie-Prof. Dr. Dieter Rehder zur hohen Gefahr durch das Uranhexafluorid.
Anmerkung: Der Beitrag ist nicht nicht mehr abrufbar. Ich hab hier aber noch eine Privatkopie. Innerhalb der rechtlichen Schranken ;-) mache ich davon auch gerne weitere Kopien: Kontakt
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1306004.html
Videobeitrag auf Tagesschau.de: Der Sprecher der Hamburger Feuerwehr beschreibt sehr genau wieso dieser Brand sehr gefährlich war.
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1305972.html
Videobeitrag auf Tagesschau.de: Es wird insbesondere auf die tödliche Gefahr für die 35000 Menschen auf dem Hamburger Kirchentag (davon 15000 sehr nahe des Hafens) eingegangen.
http://www.ndr.de/regional/hamburg/schiffsbrand111.html
Textbeitrag des NDR, generell dazu wie viel Atomtransporte generell über den Hamburger Hafen jedes Jahr abgewickelt werden.
http://www.wuzonline.de/?p=9572
Beitrag auf WUZonline.de: Eine Umweltzeitung, die ich aus persönlichen Gründen sehr sympathisch finde :-)
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/sand/SAND-Dateien/Atomtransporte_Hamburg.html
Webseite die schon seit mehreren Jahren die vielen Atomtransporte durch den Hamburger Hafen dokumentiert.