Mein neuestes Spielzeug ist ein Cubieboard 2 mit A20-ARM Prozessor.
http://cubieboard.org/2013/06/19/cubieboard2-is-here/
https://de.wikipedia.org/wiki/Cubieboard
Nicht zu verwechseln mit dem Cubieboard (ohne 2) mit A10 Prozessor. Der Unterschied Cubieboard (A10) zum Raspberry Pi (Model B mit 512 MB RAM) ist eher gering (bis auf dem SATA-Anschluss des Cubieboards).
http://www.raspberrypi.org/faqs
Das Cubieboard 2 (A20) hat aber einen DualCore-Prozessor und 1 GB RAM (und ebenfalls SATA). Neben dem Cubieboard 2 wird es demnächst wohl auch den noch leistungsfähigeren Cubietruck (2 GB RAM) geben. So lange wollte ich aber nicht warten.
http://cubieboard.org/2013/09/14/cubietruck-is-put-into-trial-production/
Das Cubieboard 2 wird demnächst diese Website von meinem Raspberry Pi übernehmen. Dazu werden einige Dienste kommen, wie z.B. einen Mailserver für kolAhilft.de.
http://kolahilft.de/uber-mich/
Außerdem konnte ich bei ersten Tests feststellen, dass die Performance mit OwnCloud deutlich besser ist als beim Raspberry Pi. Deshalb wird wohl auch ein OwnCloud dazu kommen.
Der größte Nachteil des Cubieboard 2 gegenüber dem Raspberry Pi ist die schlechtere Software-Unterstützung und Dokumentation als beim Raspberry Pi (da ist die Situation beim Raspberry Pi geradezu himmlisch)! Es gibt beim Cubieboard viele verschiedene Images von verschiedenen Distributionen und alle haben anscheinend das ein oder andere Problemchen was noch behoben werden muss. Insbesondere scheint es noch Probleme mit der Grafikkarte und verschiedenen HDMI->DVI Adaptern zu geben. Das kümmert mich aber weniger, weil ich das Cubieboard 2 ja ohne Bildschirm als Server einsetzen will.
Beim Cubieboard 1 scheint das laut „Internet“ inzwischen besser zu werden. Das Cubieboard 2 ist bzgl. der Software aber gerade wohl in seiner Kinderkrankheiten-Phase. Und beim Cubietruck schätze ich wird es auch erst mal sehr kompliziert anfangen. Insofern ist der Raspberry Pi mit seinen circa 33 EUR Kaufpreis nicht nur günstiger als das Cubieboard 2 mit circa 74 EUR, sondern für Einsteiger evtl. auch besser geeignet.
Dazu kommt, dass man für das Flashen der 4GB internen Speicher des Cubieboards nicht einfach die Tools der Linux-Konsole nutzen kann, sondern dieses komische Grafische Tool namens „LiveSuit“ nutzen muss.
http://linux-sunxi.org/LiveSuit
Ich hab mich daher dafür entschieden, den internen Speicher nicht zu nutzen sondern ausschließlich die MicroSD-Karte. Da gab es dann aber gleich die nächste schlechte Erfahrung:
Zuerst hatte ich eine 32GB Class10+UHS-1 (max 30 MBit/s Lesen laut Verpackung) MicroSD-Karte von SanDisk.
http://www.conrad.de/ce/de/product/417387/MicroSDHC-Karte-32GB-Android-Class-10-inkl-SD-Adapter
https://de.wikipedia.org/wiki/SD_Memory_Card#Geschwindigkeitsklassen
Diese Karte hat aber andauernd Schreibfehler produziert (mit einem Cubian- und einem Linaro-Image getestet). Woran das genau lag weiß ich nicht. Evtl. war die Karte einfach kaputt. Evtl. kam die Karte aber auch nur nicht damit zurecht, dass auf ihr jetzt ein Bestriebssystem Log-Files etc. ablegt, anstelle einer genügsamen Digitalkamera die einfach in regelmäßigen Zeitabständen 8MB JPEG-Dateien speichert.
Nun habe ich aber diese wunderbare 32GB MicroSD-Karte von Transcend (Class10 UHS-1 mit max 45 MBit/s Lesen laut Verpackung) und damit funktioniert mein Cubieboard 2 super.
http://www.conrad.de/ce/de/product/284242/Transcend-microSDHC-Karte-32GB-Class-10-UHS-1-inkl-SD-Adapter
Wahrscheinlich gibt es auch auch haufenweise Karten von anderen Herstellern (und auch nicht nur bei Conrad) die mit dem Cubieboard 2 funktionieren und evtl. war die SanDisk-Karte auch einfach nur kaputt…
Also Betriebssystem hab ich erst Cubian ausprobiert. Das ist ein angepasstes Debian für das Cubieboard 2 mit entsprechend modifiziertem Kernel. Positiv fiel mit an Cubian auf, dass es seine Software-Pakete aus den Standard Debian-Quellen für ARM bezieht. Allerdings fehlten dem Kernel viele Module wie tun/tap. Die hätte man selber nach kompilieren müssen, was mir aber gerade zu aufwändig war. Evtl. hole ich das aber irgendwann nach.
http://cubian.org/downloads/
Statt Cubian setze ich nun Linaro-Linux ein.
http://www.linaro.org
https://en.wikipedia.org/wiki/Linaro
Das ist eine Linux-Distribution speziell für ARM-Hardware, die von einer Gruppe Firmen aus der ARM-Branche gebaut wird. Linaro basiert anscheinend auf Ubuntu, allerdings stimmen die Versions-Nummern nicht 1:1 mit den Ubuntu-Nummern überein. Vor kurzem ist mir Linaro zudem positiv bzgl. der Arbeit am Linux-Kernel aufgefallen.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Entwicklung-des-Linux-Kernels-Samsung-und-Google-unter-Top10-der-Beitraeger-1958551.html
Siehe Platz 5 in der Tabelle.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Entwicklung-des-Linux-Kernels-Samsung-und-Google-unter-Top10-der-Beitraeger-1958551.html?view=zoom;zoom=2
Hier gibt es Linaro-Images für das Cubieboard 2.
http://dl.cubieboard.org/software/a20-cubieboard/lubuntu/
http://cubieboard.org/download/#Images%20for%20Cubieboard2%28A20%29
Und dieses Image für den Betrieb von der MicroSD-Karte aus setze ich zur Zeit ein.
http://dl.cubieboard.org/software/a20-cubieboard/lubuntu/cb-a20-lubuntu-desktop-card-v105.img.gz
Ein negativer Punkt, der mir zu diesem Linaro-Image aufgefallen ist, ist diese Meldung beim Installieren von Paketen via apt-get.
WARNING: The following packages cannot be authenticated!
Grundsätzlich sollte apt-get beim Installieren prüfen können, dass Pakete unverändert vom Hersteller der Distribution stammen und nicht beim Download verändert wurden. Ansonsten kann dies bspw. Angreifern als Sicherheitslücke zum Eindringen in das System dienen. Nach einem
sudo apt-key update
verschwanden die Meldungen allerdings. Sicherheitshalber habe ich aber noch in der Datei
/etc/apt/apt.conf.d/00secure
beide Einstellungen auf false gestellt.
APT::Get::AllowUnauthenticated „false“;
Aptitude::CmdLine::Ignore-Trust-Violations „false“;
Ob das ausreicht und das Problem damit aus der Welt ist bin ich mir aber noch nicht sicher! Ich muss der Sache demnächst nochmal etwas genauer nachgehen!